A&B Textil- Transfer- Digitaldruck

Siebdruck

Der Siebdruck ist ein direktes Druckverfahren oder auch Durchdruckverfahren. Das Prinzip besteht darin, dass Farbe auf ein Sieb geschüttet und mit einer Rakel verteilt wird. Das Motiv entsteht dadurch, dass das Sieb nur an bestimmten Stellen Farbe hin durchlässt. Hierzu muss das Sieb zuvor durch bestimmte Verfahren so behandelt werden, dass es an den gewünschten Stellen für die Farbe durchlässig bzw. undurchlässig wird.
 

Siebdruck - Das Druckprinzip

Der handwerklich-industrielle Siebdruck gehört zur Gruppe der Durchdruckverfahren. Die Druckform des Siebdrucks besteht aus einem Rahmen und einem Gewebe, das auf den Rahmen aufgespannt ist. Die Gewebedicke und die Feinheit des Gewebes bestimmt, wie viel Farbe durch das Sieb hindurch gedrückt werden kann Teile des Gewebes sind abgedeckt. Die druckenden Teile sind offen.
Das Drucksieb ist in einer Vorrichtung über dem zu bedruckenden Stoff fixiert. In das Sieb wird die Druckfarbe gegeben und diese dann mittels Rakel im Drucksieb verteilt. Die Rakel drückt die Farbe durch die offenen Stellen des Siebes auf den Stoff, wodurch das Motiv entsteht.
Die Druckrakel presst zum einen das Sieb auf den zu bedruckenden Stoff und erzeugt gleichzeitig eine Scherkraft, so dass die Druckfarbe an der Druckrakelkante eine niedrigere Viskosität erhält. Der Farbstoff verflüssigt sich, dringt durch das Netz hindurch auf den Stoff und verfestigt sich wieder, sobald die Scherkraft nachlässt. Hierdurch wird verhindert, dass Farbe durch das Sieb auf das Textil abtropft.
 

Siebdruck - Das Siebdruckgewebe

Beim Siebdruck wird ein Siebdruckgewebe (Gaze) eingesetzt, das je nach der Druckaufgabe und dem verwendeten Farbsystemen (Textildruckfarben auf Wasserbasis, Textildruckfarben auf Plastisolbasis, lösemittelbasierte Druckfarben, UV-Härtende Druckfarben) unterschiedliche Gewebemaschenöffnungen hat.
In der heutigen Zeit wird zu 90% ein monofiler Polyesterfaden, zum Weben des Siebgewebes verwendet. Dieser Polyesterfaden ist hoch reißfest, abriebfest, dimensionsstabil und hat Aufgrund seiner Oberflächenbeschaffenheit einen sehr guten farbabweisenden Charakter was für einen sauberen und exakten Druck (Farbdurchlässigkeit des Siebgewebes) sehr wichtig ist. Eine Vielzahl von Nachbehandlungen des gewebten Gewebes erhöhen zusätzlich die Eigenschaften des Siebdruckgewebes.
 

Siebdruck - Die Siebdruckrahmen

Die Siebgewebe werden auf die Siebdruckrahmen aufgespannt. Die Siebdruckrahmen sind auf die Größe der Druckfläche abgestimmt und sind in der Regel quadratisch oder rechteckig. Je nach der Größe der Druckrahmen und der Druckaufgabe sind die Siebrahmenprofile (Siebrahmenquerschnitte) unterschiedlich ausgelegt. Dieses ist notwendig, damit die hohe Siebspannung (Tension) des Siebdruckgewebes den Siebrahmen nicht verformt.
 

Siebdruck - Die Siebbespannung

Das Siebgewebe wird mit einer konstanten Spannung straff über den Siebdruckrahmen gespannt und am Rahmen befestigt (verklebt). Der Rahmen muß fest und unlöslich mit dem Druckgewebe verbunden sein. Anschließend wird das Siebgewebe sorgfältig gereinigt. Beim Waschvorgang werden Schmutz - aber vor allem - fettige, ölige Rückstände oder Fingerschweiß entfernt. (Diese Verunreinigungen würden die Haftung der Kopierschicht und die Beständigkeit der Druckschablone deutlich negativ beeinflussen).
 

Siebdruck - Die Siebvorbereitung

Die Siebvorbereitung ist der Arbeitsgang der zum Erstellen der eigentlichen Siebdruckform erforderlich ist. Hierzu steht eine Vielzahl an Methoden zur Verfügung, die hier jedoch nicht weiter erläutert werden sollen. Grundsätzlich muss pro Druckfarbe ein separates Sieb erzeigt werden. Bei einem 4-Farbdruck werden daher 4 separate Siebe benötigt.
 

Siebdruck - Der Druckprozeß

Die fertige Druckform (Sieb) wird nun in eine Druckvorrichtung eingespannt. Der Drucktisch hat Vorrichtungen, zur konstanten Positionierung der Druckform. Nach dem die Druckform mit dem Druckmotiv auf das Druckgut ausgerichtet worden ist wird der Absprung eingestellt. Der Absprung bezeichnet man den Spalt zwischen der Druckformunterseite und der Druckgutoberseite. Durch den Absprung und der Siebliftung wird das Siebgewebe direkt aus dem gedruckten Motiv heraus gehoben und es kann sich keine Siebstruktur (Siebgewebe klebt in der Farbe und nimmt die Farbe wieder mit zurück von Druckgut) ausbilden die im Druckbild negativ wirkt. (christbaumeffekt)
Nun wird der Flutrakel und Druckrakel eingebaut und die Druckfarbe auf die Druckform (Drucksieb) gegeben Die Farbe wird mittels der Flutrakel über das ganze Sieb gleichmäßig verteilt. Je nach dem Druckauftrag liegt die Druckfarbe einige Zehntelmillimeter dick au dem Drucksieb auf. (Das Drucksieb ist geflutet) Unter der Druckform befindet sich der Bedruckstoff. Jetzt wird mit Hilfe der Druckrakel die Farbe durch die offenen Siebstellen auf den Bedruckstoff übertragen
Das Sieb darf nicht direkt auf dem Bedruckstoff aufliegen, da sonst eine Übertragung nicht ordentlich möglich wäre, deshalb wird der Rahmen auch leicht angehoben, (Aushub) so dass der Absprung entstehen kann. Einfach ausgedrückt wird die Farbe durch eine „Schablone“ in Form eines Druckrahmens auf den Bedruckstoff übertragen.
 

Siebdruck - Das Handdruckverfahren

Beim Handdruckverfahren, wird das Sieb manuell auf das Druckgut aufgelegt und die Farbe von Hand mittels Rakel auf dem Sieb verteilt und durch das Sieb hindurch gedruckt. Dieses Verfahren eignet sich nur bei Kleinmengen.